„Kratz mich“, hörte sie ihre Stimme um den nötigen Atem kämpfen.
Und nach Kapitel 6 kommt Kapitel 8. Wie? Nein, natürlich nicht, aber ich hatte letzte Woche keine Zeit für einen neuen Post. Aber Kapitel 7 ist natürlich online. Und nun folgt Kapitel 8. Nachdem Ewilde den Kampf zwischen Piraten und Soldaten überlebt hat, muss sie einen Ausweg aus ihrer Gefangenschaft finden. Wird es ihr gelingen? Oder gerät sie noch tiefer in die Fänge der Piraten?
Der Schwarze Wal des Generals Ganmor Yrne erscheint wöchentlich auf DieVierteEnergie.com und ist Teil eben jener Weltraumlegende.
Hier geht es zu Kapitel 8. Wer nicht warten kann und/oder lieber die ganze Geschichte am Stück lesen will, muss übrigens nur hier meinen Newsletter abonnieren. Alle Abonnenten bekommen das komplette E-Book zugesandt.
Notizen zu Kapitel 8
Nachdem Ewilde in Kapitel 7 mit ihrer eigenen Aggressivität konfrontiert wurde, durchlebt sie nun eine weitere Selbsterfahrung. Diese neue Erfahrung ist weniger brutal, jedoch genauso intensiv aus ihrer Sicht. Sie muss ihre Sexualität verwenden um ihre Haut zu retten und realisiert dabei, dass sie diese als Instrument der Macht benutzten kann.
Über Sex zu schreiben fällt mir persönlich eigentlich schwer. Ich habe mich schon oft gefragt wieso. Vielleicht dringt bei diesem Thema einfach zu viel der Person Markus L. Stettler durch, die ich normalerweise sehr gut vom Erzähler trennen kann. Doch beim Thema Sex sträubt sich der zurückhaltende, etwas altmodische Privatmensch Markus L. Stettler wohl zu sehr. Auch wenn ich genau weiß, wie wichtig Sex für eine Geschichte über Menschen ist. Wieso? Nun Sex ist einer der Motivatoren für das Handeln von Individuen. Zusammen mit dem Verlangen nach Macht und Geld, Sucht- und andere geistigen Störrungen bildet das Folgen der natürlichen Triebe die Hauptgründe wieso wir etwas tun. Nun, das ist etwas vereinfacht, aber ich bin ja kein Psychologe, nur ein einfacher Schreiberling. Auch gibt es noch Reaktionen auf Angst und das Verlangen nach Freiheit. Letzteres ist ein Sonderfall, der schwer einzuordnen ist. Bis ich eine bessere Erklärung habe, subsumiere ich den Freiheitswunsch unter das Verlangen nach Macht, die Macht über sich selbst.
Aber zurück zu Sex und wieso es für mich wichtig ist, dieses Thema nicht auszugrenzen. Sex treibt uns an. Es beeinflusst, die Art wie wir uns verhalten. Und selbst, wenn es meistens nicht zum Sexualakt kommt, bestimmt der Sexualtrieb doch ein Großteil der Interaktionen mit anderen Menschen. Wir verhalten uns anders gegenüber Individuen, an denen wir sexuelles Interesse haben als gegenüber jenen, die wir als sexuelle Konkurrenten betrachten oder als gänzlich sexuell irrelevant – ich lass’ die Frage mal offen, ob es letztere Gruppe überhaupt gibt. Dieses Verhalten ist uns wohlgemerkt so tief eingepflanzt, dass wir es nur bemerken, wenn wir uns selbst sehr bewusst wahrnehmen.
In Geschichten über Menschen – oder menschenähnlichen Außerirdischen – ist Sex darum sehr zentral. Und es muss dabei nicht immer um den Akt selbst gehen. Aber fehlt dieses Verlangen in der Innern Welt einer Figur, wirkt sie nicht komplett.
Als Vorbereitung von Geschichten erstelle ich darum oft eine Beziehungskarte, bei der jede Verbindung von Figuren eine Erklärung erhält. Was gibt Leos zum Beispiel NR in Der Blutende Planet? Und was erhält er dafür von NR? Was wünscht er sich von ihr? Ist sie eine potentielle sexuelle Partnerin oder eine Konkurrentin?
In der Geschichte von Ewilde geht es um einen weiteren Aspekt von Sexualität und Motivation: Sex kann auch als Machtinstrument benutzt werden. Das scheint für viele von uns vielleicht offensichtlich. Für Ewilde, die sich selbst immer wieder als, gutes Mädchen bezeichnet – und meint damit natürlich, dass sie einer bestimmten Moralvorstellung folgt, ist dies jedoch eine ganz neue Erfahrung.